Vom 20.11. bis 23.11.2023 fand im thüringischen Bad Blankenburg im Format der Deutschen Schulmeisterschaften der Let´s Go Volley Cup 2023 statt. Eingeladen waren die besten Schulteams der Jungen und Mädchen aller Bundesländer in der WK IV (6. und 7.Klasse). Gespielt wurde 3 gegen 3 bei einer Netzhöhe von 2,20 auf einem 6x6 m großen Feld. Für Sachsen waren bei den Mädchen die Televolleys von der Gerda-Taro-Schule in Leipzig dabei, bei den Jungen vertrat die Leipziger SportOberschule die sächsischen Farben.
Die Televolleys konnten sich mit einem Trainingscamp auf dem Rabenberg auf das Turnier gut vorbereiten. In der Vorrunde mussten sich die Leipziger Damen nach engen Spielen gegen Kiel und Timmendorf nur den Sportschülerinnen aus Bremen knapp geschlagen geben und wurden somit Gruppenzweite. Nach der knapp gegen Hamburg in einem dramatischen Tiebreakspiel gewonnenen Zwischenrunde sanken die Leipziger Damen am ersten Abend glücklich und erschöpft in die Betten. Mit Mavie hatten die Televolleys eine der besten Außen-/Annahmespielerinnen des Turniers auf dem Feld, die auch mit ihren Block-Qualitäten überzeugen konnte. Viktoria konnte mit vielen variablen Block- und Angriffsaktionen für Lufthoheit sorgen. Die Televolleys mussten in der Viertelfinalrunde gegen die Mädchen der Sportschule Schwerin und die Wiesbadener Sportschülerinnen jedoch etwas Lehrgeld bezahlen, schafften es aber zunehmend, den anfänglichen Respekt abzulegen. Leider kam es nicht zum ersehnten zweiten Spiel gegen die sympathischen Bremerinnen, auf das sich die überaus spielfreudige Kapitänin Leni mit Juna, Emma und Adele schon gefreut hatte. In der Endrunde gelang gegen die flinken Mädchen von der Klosterschule Offenburg ein sehr guter 8. Platz.
Die Deutsche Volleyball Jugend hatte eine Veranstaltung organisiert, bei der sich die SchülerInnen unter Anleitung durch Markus Flemming (Ex-Eishockey Torwart und Sportpsychologe) in einem praxisnahen Workshop mit dem Thema Mentale Stabilität auseinandersetzen konnten. Das kam bei den SpielerInnen sehr gut an und sollte zukünftig noch ausgebaut werden. Bei einer Schulmeisterschaft läuft auch der reguläre Unterricht durch die begleitenden LehrerInnen weiter. Es wurden über das sächsische Schulportal Lernsax Leistungsnachweise in Spanisch und Deutsch vorbereitet sowie für eine Topografiekontrolle in Geografie gelernt. Beim Turnier der Jungen waren ebenfalls 16 begeisterte Volleyballteams am Start. Allen Sportlern und Betreuern war anzumerken, welchen hohen Stellenwert sie diesem Wettbewerb beimessen – die Krönung zur besten deutschen Schulmannschaft der Jahrgänge 2010 und jünger. Außerdem wurde das vielfältige und abwechslungsreiche Rahmenprogramm in der top ausgestatteten Landessportschule Bad Blankenburg gut genutzt und hat wieder zu vielen spannenden Begegnungen und Austauschen geführt.
Das Team der SportOberschule Leipzig kämpfte sich ohne Satzverlust durch die 3 Vorrundenspiele am Dienstag. Gegen spiel- und kampfstarke Schulteams aus Bremen, Wiesbaden und Hofheim kamen zwar Defizite im Spielaufbau zum Vorschein. Dennoch wurde, mit Zuspruch vieler Trainer, den SportOberschülern schnell die Rolle des Turnierfavoriten zugesprochen und als amtierende Deutsche Meister der U14-Altersklasse waren auch die eigenen Erwartungen hoch. Die Jungs um Kapitän Laurenz schworen sich am Vorabend des Finaltages selbstbewusst auf den Turniersieg ein und bewiesen schon im Viertelfinale am Mittwochmorgen gegen Bad Salzungen eine deutliche Steigerung im taktischen Bereich. Sehr viel wacher und agiler spielten sie schnell klare Verhältnisse heraus.
Im Halbfinale stand ihnen das Ignaz-Taschner-Gymnaium aus Dachau gegenüber, die mit ihrer körperlich-athletischen und technischen Verfassung ebenfalls zum Favoritenkreis gezählt wurden. Angetrieben von einem bärenstarken Teamgeist und Siegeswillen feuerten die Leipziger ihre beste Turnierleistung ab. Die Bayernauswahl hielt immer wieder dagegen und so entwickelte sich ein spannendes und sehenswertes Match bei dem sich Leipzig schlussendlich verdient den Finaleinzug sichern konnte. Im Finale kam es zu einem zweiten Aufeinandertreffen mit der Main-Taunus-Schule aus Hofheim. Die Hessen fanden zunächst den besseren Start, traten selbstbewusst auf und konnten schnell einen 5‑Punkte-Vorsprung herausspielen. Fortan war das Leipziger Spiel von Nervosität und leichten Fehlern geprägt. Erst mit der Einwechslung von Arne, der mit seiner stimmungsgeladenen und fehlerfreien Leistung wieder Zuversicht und Selbstvertrauen auf das Feld brachte, kamen die Leipziger zurück in die Erfolgsspur. Am Ende stand mit dem 2:0 der Final- und satzverlustfreie Turniersieg fest und der Jubel war groß. Die SportOberschüler verdienten sich mit ihren Leistungen reichlich Lob von vielen Spielern und Betreuern und rundeten die männlichen Volleyballergebnisse unserer Leipziger Sportschulen bei den Bundesfinals im Kalenderjahr 2023 mit zwei 1. Plätzen (WK3, WK4) und einem 2. Platz (WK2) bemerkenswert ab.
Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Eltern für ihre großartige mentale und finanzielle Unterstützung. Ebenso unserem Förderverein, der einen Großteil der Kosten für Ausrüstung und Fahrten übernahm. Ein besonderes Dankeschön geht an Stefanie Hackbarth von der dvj, die sich über eine rege sächsische Beteiligung am Bundeswettbewerb Jugend trainiert für Olympia immer wieder sehr freut!
Die ausführlichen Turnierergebnisse sind beim Ergebnisdienst des DVV nachzulesen (dvv-ligen.de)
Text: Tim Erdmann, Lehrer für Mathematik und Sport, SportOberschule Leipzig
Fotos: Anna Rikl