Zum Inhalt springen

Medien

Wei­te­re Medi­en erstellt durch die Gruppen

Hörbuch – Woyzeck

Unser Stream wird bereit­ge­stellt über die Platt­form You­Tube, gehö­rig zur Goog­le Inc.

Wir nut­zen die You­Tube Funk­ti­on No-Coo­kies, d.h. wir haben Erwei­ter­ten Daten­schutz akti­viert. Sobald Sie die Wie­der­ga­be eines ein­ge­bun­de­nen Vide­os durch Ankli­cken star­ten, spei­chert You­Tube durch den erwei­ter­ten Daten­schutz­mo­dus auf Ihrem Gerät nur Coo­kies, die kei­ne per­sön­lich iden­ti­fi­zier­ba­ren Daten ent­hal­ten, es sei denn Sie sind aktu­ell bei einem Goog­le-Dienst ange­mel­det. Die­se Coo­kies las­sen sich durch ent­spre­chen­de Brow­ser­ein­stel­lun­gen und ‑erwei­te­run­gen verhindern.

Es gilt des­wei­te­ren die Daten­schutz­er­klä­rung von YouTube/Google: https://policies.google.com/privacy, Opt-Out: https://adssettings.google.com/authenticated, Pri­va­cy Shield: https://www.privacyshield.gov/participant?id=a2zt000000001L5AAI&status=Active.

Autorin­nen: Talia, Lilo

Interview mit Andres

Unser Stream wird bereit­ge­stellt über die Platt­form You­Tube, gehö­rig zur Goog­le Inc.

Wir nut­zen die You­Tube Funk­ti­on No-Coo­kies, d.h. wir haben Erwei­ter­ten Daten­schutz akti­viert. Sobald Sie die Wie­der­ga­be eines ein­ge­bun­de­nen Vide­os durch Ankli­cken star­ten, spei­chert You­Tube durch den erwei­ter­ten Daten­schutz­mo­dus auf Ihrem Gerät nur Coo­kies, die kei­ne per­sön­lich iden­ti­fi­zier­ba­ren Daten ent­hal­ten, es sei denn Sie sind aktu­ell bei einem Goog­le-Dienst ange­mel­det. Die­se Coo­kies las­sen sich durch ent­spre­chen­de Brow­ser­ein­stel­lun­gen und ‑erwei­te­run­gen verhindern.

Es gilt des­wei­te­ren die Daten­schutz­er­klä­rung von YouTube/Google: https://policies.google.com/privacy, Opt-Out: https://adssettings.google.com/authenticated, Pri­va­cy Shield: https://www.privacyshield.gov/participant?id=a2zt000000001L5AAI&status=Active.

Autoren: Jona­than, Richard

Gespräch zwischen dem Doktor und dem Hauptmann

Tagebucheintrag Büchner

Autor:innen: Paul, Mar­lon, Hele­ne, Julius

10.Mai 1833

Georg Büch­ner in sei­nem all­täg­li­chen Tage­buch­ein­trag über die Sicht­wei­se auf die Gesellschaft:

Lie­bes Tage­buch, heu­te möch­te ich etwas über mein täg­li­ches Leben erzäh­len. Trotz der Tat­sa­che, dass mei­ne Gedan­ken häu­fig von revo­lu­tio­nä­ren Kon­zep­ten und gesell­schaft­li­cher Kri­tik erfüllt sind, besteht mein Leben doch aus den klei­nen Momen­ten des täg­li­chen Lebens, die mich umge­ben. Wie jedes Wochen­en­de begann der Tag mit einem ein­fa­chen Früh­stück. Wie immer war das Brot hart, aber ich konn­te mei­nen Hun­ger stil­len. Danach ging ich zu mei­ner Arbeit. Mein Weg führ­te mich durch die beleb­ten Stra­ßen der Stadt, in denen das geschäf­ti­ge Trei­ben der Men­schen täg­lich zu sehen war. In mei­ner Tätig­keit als Arzt tref­fe ich jeden Tag die Lei­den und Sor­gen der Men­schen. Ich ver­su­che, ihnen mit mei­nem Wis­sen und mei­nen Fähig­kei­ten zu hel­fen, aber manch­mal füh­le ich mich macht­los ange­sichts der zahl­rei­chen Krank­hei­ten und Armut, die ich sehe. Die sozia­len Unge­rech­tig­kei­ten zei­gen sich auch in Kran­ken­häu­sern, wo die Rei­chen bes­se­re Behand­lungs­mög­lich­kei­ten haben als die Armen. Ich kehr­te nach mei­ner Arbeit zu mei­nem beschei­de­nen Zuhau­se zurück. Obwohl es sich um einen ein­fa­chen Raum han­delt, bie­tet er mir Schutz und Ruhe vor den Anstren­gun­gen des Tages. Ich fin­de hier Zeit, um mei­ne Gedan­ken und mei­ne schrift­li­che Arbeit aus­zu­drü­cken. Für mich ist das Schrei­ben eine Mög­lich­keit, mei­ne inners­ten Gefüh­le und Gedan­ken aus­zu­drü­cken und mei­ne Visi­on einer gerech­te­ren Welt mit ande­ren zu tei­len. Ich traf mich am Abend mit eini­gen Freun­den, um über Lite­ra­tur und Poli­tik zu spre­chen. Es ist erfri­schend, mit Men­schen aus­zu­tau­schen, die ähn­li­che Ansich­ten haben, und neue Per­spek­ti­ven zu ent­de­cken. Wir hof­fen, dass Unter­drü­ckung und Aus­beu­tung ein Ende haben und dass jeder in Frie­den und Gerech­tig­keit leben kann. Heu­te war ein Tag mit vie­len Gedan­ken und Gefüh­len, die mich tief berührt haben. Die Zeit, in der ich lebe, ist geprägt von einem idea­lis­ti­schen Men­schen­bild, was mich fas­zi­niert und gleich­zei­tig kri­ti­siert. Die­se gro­ßen Geis­ter wie Schil­ler und Goe­the haben das Bild eines Men­schen dar­ge­stellt, der sein Leben nach sei­nen eige­nen Vor­stel­lun­gen gestal­ten kann. eine Per­son, die frei denkt und han­delt und immer nach einem Ide­al strei­tet. Ich Georg Büch­ner sehe die Din­ge jedoch anders. Ich zei­ge in mei­nem Werk „Woy­zeck“ das Schick­sal eines ein­fa­chen Man­nes, der von den Ober­schich­ten in den Abgrund getrie­ben wird. Ich kri­ti­sie­re genau die­ses idea­lis­ti­sche Men­schen­bild dadurch. Ich glau­be, dass das Sein nicht das Bewusst­sein bestimmt, son­dern umge­kehrt das Sein das Bewusst­sein prägt. Es klingt kom­pli­ziert, aber in mei­nen Augen ist es logisch. Schil­ler, Goe­the und ihre Zeit­ge­nos­sen glaub­ten, dass ein schö­nes und idea­les Bewusst­sein einen Men­schen dazu bringt, sein Leben nach sei­nen Vor­stel­lun­gen zu gestal­ten. Aber ich glau­be, dass Men­schen ihren Umstän­den unter­wor­fen sind. Schau­en wir uns zum Bei­spiel einen Men­schen an, der Hun­ger hat. Er kann nicht arbei­ten und somit kein Geld ver­die­nen. Dadurch wird er ver­zwei­felt. Aller­dings ent­wi­ckelt sich durch die­sen nega­ti­ven Lebens­ver­lauf auch ein bestimm­tes Bewusst­sein. Ein hung­ri­ger Mensch, der kei­ne Per­spek­ti­ve hat, kann kaum eine idea­le und schö­ne See­le kul­ti­vie­ren. Statt­des­sen führt Hun­ger und Armut zu einem dump­fen und schwa­chen Geist. Daher unter­schei­det sich mein Stand­punkt von dem der Idea­lis­ten. Ich sehe die Men­schen eher als Objekt als Sub­jekt. Und ein sol­ches Objekt benö­tigt exter­ne Hil­fe. Es kann sich nicht posi­tiv ent­wi­ckeln, wenn es sie nicht erhält und statt­des­sen unter­drückt wird. Ich möch­te beto­nen, dass ich der Mei­nung bin, dass der Mensch sei­nen Umstän­den unter­wor­fen ist. Statt eines schö­nen Geis­tes kon­zen­trie­re ich mein idea­les, aber nicht idea­lis­ti­sches Men­schen­bild auf eine gerech­te Gesell­schaft. Dadurch kann ich ein­deu­tig als Mate­ria­list bezeich­net wer­den. Ich habe bereits in mei­nem Brief an die Fami­lie vom 5. April 1833 betont, dass Gewalt in unse­rer Zeit nütz­lich sein kann. Wir haben die Fürs­ten gese­hen, von denen wir Hil­fe erwar­ten. Ich habe die Geschich­te der Revo­lu­ti­on stu­diert und fest­ge­stellt, dass es eine ent­setz­li­che Gleich­heit in der mensch­li­chen Natur gibt und eine unaus­weich­li­che Gewalt in den mensch­li­chen Ver­hält­nis­sen gibt, die allen und nie­man­dem zuge­schrie­ben wird. Im Janu­ar 1834 schrieb ich an mei­ne Braut Wil­hel­mi­ne Jaeg­le, wie ich mich vom grau­sa­men Fata­lis­mus der Geschich­te völ­lig ver­nich­tet fühl­te. Ich habe mich an das Blut gewöhnt, aber ich bin kein Guil­lo­ti­nen Mes­ser. Ich füh­le mich heu­te, am 8. Mai 1835, äußer­lich ruhig, aber in mei­ner See­le las­tet eine schwe­re Melan­cho­lie. Ich schä­me mich, ein Die­ner eines ver­kom­me­nen Fürs­ten­ge­schlechts und eines unter­wür­fi­gen Staats­dienst- Aris­to­kra­tis­mus zu sein, und die poli­ti­schen Umstän­de engen mich ein. Ich bin auf mei­ner Rei­se nach Gie­ßen in schlech­te Ver­hält­nis­se gera­ten und bin von Kum­mer und Wider­wil­len krank. Aber ich wer­de wei­ter­kämp­fen. Als Dich­ter sehe ich mich nicht als Moral­leh­rer. Ich ent­wer­fe und ent­wer­fe Cha­rak­te­re, las­se ver­gan­ge­ne Epo­chen wie­der auf­le­ben und las­se die Men­schen dar­aus ler­nen, genau­so wie aus dem Stu­di­um der Geschich­te und der Beob­ach­tung des mensch­li­chen Lebens um sie her­um. Für mich ist das ein­zi­ge revo­lu­tio­nä­re Ele­ment in der Welt das Ver­hält­nis zwi­schen den Armen und den Rei­chen, wie ich es in mei­nem Werk „Dan­tons Tod“ ver­deut­lich­te. Trotz aller Her­aus­for­de­run­gen wer­de ich wei­ter­hin mei­ne Stim­me erhe­ben, um die Unter­drück­ten zu ver­tei­di­gen und die Unge­rech­tig­kei­ten anzu­pran­gern. Obwohl ich nicht idea­lis­tisch bin, ist es mei­ne Über­zeu­gung, dass der Mensch nicht nur von sei­nem Bewusst­sein, son­dern auch von den äuße­ren Umstän­den, in denen er lebt, geformt wird. Mein Tage­buch­ein­trag neigt sich dem Ende zu, aber mei­ne Gedan­ken und mei­ne Bemü­hun­gen wer­den fort­ge­setzt. Ich hof­fe, dass mei­ne Arbeit und mein Enga­ge­ment dazu bei­tra­gen kön­nen, eine bes­se­re Welt zu schaf­fen, in der Unter­drü­ckung und das Leid der Men­schen über­wun­den wer­den. Es mag eine schwie­ri­ge und lan­ge Rei­se sein, aber ich wer­de nicht auf­ge­ben. Ich been­de mei­nen Tage­buch­ein­trag in die­sem Sin­ne und hof­fe, dass die kom­men­den Tage mir neue Erkennt­nis­se und Mög­lich­kei­ten brin­gen wer­den. Georg Büchner

Lass Dir den Artikel vorlesen:

Unser Stream wird bereit­ge­stellt über die Platt­form You­Tube, gehö­rig zur Goog­le Inc.

Wir nut­zen die You­Tube Funk­ti­on No-Coo­kies, d.h. wir haben Erwei­ter­ten Daten­schutz akti­viert. Sobald Sie die Wie­der­ga­be eines ein­ge­bun­de­nen Vide­os durch Ankli­cken star­ten, spei­chert You­Tube durch den erwei­ter­ten Daten­schutz­mo­dus auf Ihrem Gerät nur Coo­kies, die kei­ne per­sön­lich iden­ti­fi­zier­ba­ren Daten ent­hal­ten, es sei denn Sie sind aktu­ell bei einem Goog­le-Dienst ange­mel­det. Die­se Coo­kies las­sen sich durch ent­spre­chen­de Brow­ser­ein­stel­lun­gen und ‑erwei­te­run­gen verhindern.

Es gilt des­wei­te­ren die Daten­schutz­er­klä­rung von YouTube/Google: https://policies.google.com/privacy, Opt-Out: https://adssettings.google.com/authenticated, Pri­va­cy Shield: https://www.privacyshield.gov/participant?id=a2zt000000001L5AAI&status=Active.

nach oben